Der Blick in die Ergebnisliste der Challenge, in der um die fünf Plätze zur direkten Qualifikation in die Finalrunde der diesjährigen Speedwayeuropameisterschaft gekämpft wurde, überrascht durchaus. Von der stark vertretenden und im Vorhinein als mitfavorisiert gehandelten Speedwaynation Polen konnte sich mit Mateusz Cierniak nur ein Fahrer das begehrte Ticket sichern.
Auf den Plätzen sechs, sieben, acht und zehn kamen seine Landsleute ein und stehen damit unterhalb der Qualifikationsränge.
Den Sieg holte sich der Franzose Dimitri Berge im Stechen und auch das war im Verlauf des Rennens nicht unbedingt abzusehen.
Mit einer starken Leistung wartete der Däne Michael Jepsen Jensen auf, der nach drei Durchgängen nur einen Zähler an den ebenfalls gut performenden Polen Przemyslaw Pawlicki abgab, der nach dem 12 Lauf ebenfalls 8 Punkte auf seinem Konto hatte. Dahinter rangierten mit jeweils sechs Punkten in der Zwischenwertung Nazar Parnitskyi (Ukraine), Szymon Wozniak (Polen), Frederik Jacobsen (Dänemark) und Dimitri Berge, der mit einem dritten und einem zweiten Platz eher verhalten in dieses Rennen gestartet war.
Nach dem vierten Durchgang war Michael Jepsen Jensen der allein Führende mit 11 Punkten, dahinter lag Przemyslaw Pawlicki, der einen weiteren Punkt an Dimitri Berge abgegeben hatte, mit 10 Punkten, die am Ende genau für das dramatische Stechen um die Qualifikation notwendig waren.
Im 17. Lauf kam Mateusz Cierniak als erster auf genau diese zweistellige Zahl, nur wusste der zweifache Juniorenweltmeister zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was dieses Ergebnis wert war. Im 18. Lauf siegte Dimitri Berge und konnte 12 Punkte im Ergebnis verbuchen. Dabei ließ er Nazar Parnitskyi, der mit 11 Punkten am Ende Dritter wurde und Michael Jepsen Jensen, der nun ebenfalls 12 Punkte zu Buche stehen hatte, hinter sich und damit war klar, es musste ein Stechen um den Tagessieg geben. Im 19. Lauf siegte Frederik Jacobsen vor Szymon Wozniak und beide holten damit auch 10 Punkte für ihre Bilanz. Im abschließenden Lauf hatte nun Przemyslaw Pawlicki die Chance, mit nur einem Punkt die Qualifikation zu schaffen. Tatsächlich lag er nach dem Start auf Platz zwei, was ausreichend gewesen wäre. Allerdings touchierte er beim Angriff den vor ihn fahrenden Krzystof Buczkowski, den er zu Sturz brachte. So blieb er bei den 10 bisher erfahrenen Punkten und es musste ein Viererstechen über das Weiterkommen entscheiden, bei dem nur die beiden Besten erfolgreich sein würden.
Nach dem Start gab es eine nahezu ähnliche Szene, als Szymon Wozniak den vor ihm fahrenden Przemyslaw Pawlicki zu Fall brachte und ausgeschlossen wurde. Damit waren es nur noch drei und mit starken Schmerzen trat der gestürzte Pole an und konnte tatsächlich den Start gewinnen. Zunächst führte er auch, bis ein Ausfall seiner Maschine ihn zum Aufgeben zwang und so verpasste er in dieser Dramatik knapp den greifbar nahen Aufstieg in die Finalrunde.
Im abschließenden Stechen um den Tagessieg holte sich Dimitri Berge den Sieg vor dem vehement angreifenden Dänen Michael Jepsen Jensen, der zwar nur Zweiter wurde, aber seiner Performance deutlich machte, dass er bei der Europameisterschaft nicht nur dabei sein will.
Leider hatte der mit einer Wildcard startende Deutsche Norick Blödorn, der vom Publikum hörbar stark unterstützt wurde, mit dem Ausgang des Rennens nichts zu tun.
Ergebnis SEC Challenge:
1. Dimitri Berge (Frankreich) 12+3
2. Michael Jepsen Jenen (Dänemark) 12+2
3. Nazar Parnitskyi (Ukraine) 11
4. Frederik Jakobsen (Dänemark) 10+3
5. Mateusz Cierniak (Polen) 10+2
6. Przemysław Pawlicki (Polen) 10+0
7. Szymon Woźniak (Polen) 10+0
8. Krzysztof Buczkowski (Polen) 8
9. Marko Levishyn (Ukraine) 6
10. Bartłomiej Kowalski (Polen) 6
11. Rasmus Jensen (Dänemark) 6
12. David Bellego (Frankreich) 5
13. Vaclav Milik (Tschechien) 5
14. Norick Blödorn (Deutschland) 5
15. Anze Grmek (Slowenien) 3
16. Wiktor Przyjemski (Polen) 0
17. Lars Skupień (Deutschland) 0
Text: GM
Bild : B.Quaschning
Team Bahnsport Deutschland