Longtrack of Nations: Deutschland will Titel verteidigen

Martin Smolinski, Lukas Fienhage, Stephan Katt und Mario Niedermeier heißt das Quartett, dass im niedersächsischen Vechta die Goldmedaille erneut erringen soll – trotz der verletzungsbedingten Ausfälle von Erik Riss und Daniel Spiller.

 

Gold in Morizes. Auch der zehnte Titel des auf ein Trio zusammengeschrumpftes Teams hatte es im vergangenen Jahr im Vorfeld in sich. Michael Härtel, Jörg Tebbe und Daniel Spiller waren damals verletzt, Martin Smolinski und Stephan Katt sagten aus unterschiedlichen Gründen ab, sodass es ausschließlich an Erik Riss, Lukas Fienhage und Max Dilger lag, den Sieg einzufahren. Das Verletzungspech macht auch 2025 nicht vor dem deutschen Team Halt: Abermals ist Daniel Spiller nach einem Horror-Crash in Bad Hersfeld verletzt. Erik Riss musste schon im Juli seine Saison aufgrund eines erneut geschwollenen Sehnervs und entsprechenden Problemen beenden. Max Dilger hatte bereits im Oktober 2024 einen tragischen Unfall und befindet sich in Therapie. „Das Team hat sich daher schon fast von selbst aufgestellt“, sagt Teammanager Jörg Tebbe (Dohren).

 

Aus dem „Gold-Team 2024“ ist in diesem Jahr lediglich Lukas Fienhage (Lohne) dabei. Unterstützt wird der derzeitige Langbahn-Einzel-WM-Leader bei seiner sechsten Mannschafts-WM vom amtierenden Langbahn-Weltmeister Martin Smolinski (Olching), der zum siebten Mal das deutsche Team bei der „Longtrack of Nations“ unterstützt. Stephan Katt (Neuwittenbek), mit nunmehr zwölf Team-WM-Teilnahmen und sieben Mannschafts-Weltmeistertiteln Rekordhalter, verstärkt als Nummer drei das schwarz-rot-goldene Team. Neuling in der deutschen Nationalmannschaft 2025 ist Mario Niedermeier (Langquaid). Der 24-Jährige feierte in diesem Jahr in Mühldorf als Wildcardfahrer sein WM-Debüt.

Gegenüber Tebbes „Lehrmeister“ Josef Hukelmann möchte der neue Teammanager wenig bis nichts an den Rahmenbedingungen ändern: „Wir haben bislang schon immer im Team entschieden und das wird auch so bleiben.“ Tebbe weiß aber auch, dass die Konkurrenz aus Großbritannien, Frankreich, Dänemark, Tschechien, Finnland und den Niederlanden stark geworden und der Titel keine Selbstverständlichkeit ist: „Ich sehe unsere Chancen. Für den Titel muss aber wirklich alles zusammenlaufen, müssen die Fahrer ein gutes Setup finden, der Teamzusammenhalt stimmen und braucht es auch das berühmte Quäntchen Glück.“ Zur Mannschaft wird auch wieder Teambetreuer Joachim Ohmer gehören.

 

Das Reiterwaldstadion in Vechta war schon einmal Ausrichter einer Team-Weltmeisterschaft. Daran hat das DMSB-Team allerdings nicht die besten Erinnerungen: 2019 waren die Deutschen die Punktbesten der Vorläufe. Im damals noch bestehenden Reglement musste das DMSB-Team gegen den Viertplatzierten Tschechien im Semifinale um den Einzug in den Endlauf kämpfen. Die Tschechen holten sich die Ränge zwei bis vier - und zogen ins Finale ein. Deutschlang blieb lediglich Bronze. Zumindest kann dies dem zehnfachen Team-Weltmeister Deutschland in diesem Jahr nicht mehr passieren: Mittlerweile kommen die beiden punktbesten Mannschaften in den Endlauf, nachdem es in den Vorläufen im drei gegen drei aller Mannschaften gegeneinander um die meisten Punkte geht. Weltmeister wird aber jene Nation, die sich letztlich im Finale durchsetzt. 

 

Seine neue Aufgabe als Teammanager ist für Jörg Tebbe nicht nur eine große Verantwortung, sondern auch Spaß und Herausforderung: „Ich freue mich jedenfalls darauf, auch wenn die Fußstapfen von Jupp Hukelmann ein Jahr nach dessen Rücktritt groß sind.“

Text: Bahnsport Deutschland / Susi Weber, Foto: Jesper Veldhuizen

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